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A wie ARI Puppen



Die Verwandtschaft der ARI und EDI Püppchen


August Riedeler gründete eine Porzellanfabrik 1864 und stellte ab 1872 Puppenköpfe aus Bisquitporzellan her.

Ab 1920 erweiterte die Firma die Herstellung von Nankingpuppen-Körper, Stoffpuppen und Badepuppen. Im Jahr1930 startete er die Produktion der Celluloidpuppen.

Einer der Hauptabnehmer war die Warenhauskette Woolworth mit jährlich bis zu einer Millionen produzierten Püppchen aus Biskuitporzellan.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde von der Spielzeug- auf die Rüstungsproduktion umgestellt. Als es nach der Wiederaufnahme der Spielzeugproduktion nach 1945 zu Engpässen bei der Rohstoff-Versorgung kam, begann Horst Steinmann, der als Entwicklungsingenieur tätig gewesen war und Eleonore, eine Enkelin des Firmengründers, geheiratet hatte, mit Versuchen zur Entwicklung von Ersatzmaterialien. So wurde die erste Weichplastepuppe der Welt erfunden.


Ab 1948 wurde die erste Weichplastepuppe unter dem Markennamen ARI hergestellt.

Die traditionsreiche Puppenfabrik August Riedeler hatte ihren Stammsitz in Königsee, was sich nach dem zweiten Weltkrieg auf dem Territorium der späteren DDR befand.


Aus Sorge vor Verstaatlichung wollte der Puppenhersteller einen zweiten Firmensitz in Westdeutschland gründen. Oskar Oelzner war der kreative Kopf der Firma und reiste zu Erich Dittmann, der einen Großhandel von Papier-, Spiel- und Korbwaren 1947 in Bonn eröffnet hatte. Er beauftragte ihn, die bekannte Villa Genienau in Mehlem, einem Ortsteil des Bonner Stadtbezirks Bad Godesberg anzumieten.

Sie diente als neu gegründete Manufaktur "Westdeutsche Puppen- und Steingutfabrik" (Edi-Puppen) als zweites Standbein der Puppenfabrik A.Riedeler mit einem ähnlichen Produktionsprogramm. Bis sich Dittmann nach der Währungsreform 1948 als Unternehmer selbstständig machte.

Der eigentliche Erfinder der Edi-Puppen war jedoch Oskar Oelzner.

"Dittmann war nur der Strohmann für die Zweitfabrik von August Riedeler aus dem thüringischen Königsee", erklärt Oelzners Tochter 2010 im Bonner Generalanzeiger.

Oelzner kaufte die nötigen Maschinen und bezahlte mit Riedelers Geld auch die Villa Genienau. Die Ähnlichkeit der Edi Püppchen zu den in der DDR produzierten "Ari-Püppchen" war

unverkennbar. "Klar, alles die Handschrift meines Vaters", sagt Christel Meißner dem Generalanzeiger, die damals als Kind selbst in der Villa lebte. Im Jahr 1953 waren 82 Festangestellte beschäftigt. Dazu kamen viele Heimwerkerinnen. Edi-Puppen wurden in großer Zahl auch exportiert. Der Verkaufsschlager war Oelzners Laufpuppe mit der Kugel am Band, die auf glatter Fläche nachgezogen wurde. Als die Grenze der DDR schloss, hatte sich Dittmann die Fabrik genommen, durch Konkurs zweier anderer seiner Firmen aber wieder verloren. Im Herbst 1960 wurde die Fabrik abgemeldet und das Privatvermögen Dittmanns zwangsversteigert.


Quelle: Auf der Spur der produzierten "Edi-Puppen", General-Anzeiger, 16. Januar 2010

Wikipedia "August Riedeler"

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